Jeder kennt das Gefühl: Die Freude, wenn uns jemand lobt, oder der Schmerz, wenn wir uns ausgeschlossen fühlen. Anerkennung von außen hat eine immense Macht über uns – doch warum ist das so? Dieser Artikel beleuchtet die tiefen Wurzeln des Strebens nach Bestätigung und bietet praktische Wege, wie wir lernen können, den Wert in uns selbst zu finden, anstatt ihn bei anderen zu suchen.
Die unersättliche Suche nach Anerkennung: Ein Teufelskreis
Ich erinnere mich an meine Zeit im Büro, als ich noch als Projekt- und Changemanagerin in einem Konzern arbeitete:
- Du fühlst dich selbstbewusst sobald in einem Gespräch das Thema Geld aufkommt!
- Du machst deinen Selbstwert nicht mehr von der Höhe deines Kontostandes / deinen Preisen abhängig!
- Du hörst nur noch auf deine Intuition, wenn es um (Geld)-Entscheidungen geht!
- Du bleibst im Vertrauen, weil du weißt, dass Geld bei dir immer im Fluß ist, auch wenn du dir eine Pause gönnst!
- Du traust dich in dich und deine Persönlichkeitsentwicklung investieren!
- Du fragst nach mehr Geld, weil du es kannst! (Gehaltserhöhung, Preisveränderung, etc.)
- Du fokussierst dich mit Demut auf die Fülle an Geld in deinem Leben!
- Du bleibst bei dir, wenn ein Kunde abspringt und freust dich, wenn du erfährst, dass andere mehr verdienen!
- Du spürst eine Ruhe in dir, wenn du hörst, was andere schon für ihre Zukunft angelegt haben, weil du weißt, dass du sicher bist!
- Geld ist die leichteste Beziehung die du hast, weil du empfangen kannst!
Auch im Freundeskreis passierte Ähnliches:
- Wenn ich über einen erfolgreichen Lauf sprach und keine Anerkennung erhielt, fühlte ich mich nicht wichtig.
- Wurde eine Freundin befördert, fühlte ich Neid, weil sie nun mehr Bewunderung erntete.
Solche Erfahrungen begleiten viele von uns – es ist ein ewiger Kreislauf der Suche nach Bestätigung. Doch der „Kick“ dieser Anerkennung hält nicht lange an, oder?
Der Ursprung: Unsere Kindheit prägt unser Verlangen nach Bestätigung
Der Ursprung dieses Verhaltens liegt oft tief in unserer Kindheit. Wenn Kinder nicht ausreichend gesehen und gehört werden, lernen sie, ihren Wert im Außen zu suchen. Auch bei mir war das der Fall. Obwohl meine Mutter eine wundervolle Löwenmutter war, die vier Kinder großzog, blieb in unserem Alltag oft wenig Raum für individuelle Bedürfnisse.
Das heißt, viele von uns tragen seelische Verletzungen aus der Kindheit mit sich, die sich im Erwachsenenalter in uns verfestigen. Wenn unsere Bedürfnisse als Kinder nicht wahrgenommen wurden, entwickeln wir ein unsicheres Selbstbild und bauen unser Selbstbewusstsein auf äußeren Bewertungen auf. Diese Erfahrungen verankern sich tief in unserem Unterbewusstsein.
Ein Beispiel über mich: In der Schule begann der Kampf um gute Noten, nicht aus Freude am Lernen, sondern um die Anerkennung von Eltern und Lehrern zu gewinnen. Später suchte ich mir Jobs, die durch Titel und Gehalt nach außen glänzten, weil ich glaubte, dass dies den höchsten Grad an Anerkennung einbringen würde. Diese Rastlosigkeit und der ständige Vergleich mit anderen führten zu einem inneren Ungleichgewicht. Der ständige Drang, sich beweisen zu müssen, mündete in Selbstzweifel, Schlafproblemen und emotionaler Erschöpfung.
Wie Anerkennung unser Leben beeinflusst
Chemische Prozesse in all unseren Lebensbereichen
Der Schrei nach Anerkennung beeinflusst jede Facette unseres Lebens: unsere beruflichen Entscheidungen, unsere Beziehungen und sogar unsere Gesundheit. Sobald wir Lob oder Zustimmung erhalten, fühlen wir uns gut. Doch sobald die Bestätigung ausbleibt, kehrt die Unsicherheit zurück. Es handelt sich um chemische Prozesse in unserem Körper, die uns abhängig von externer Wertschätzung machen.
Chemische Prozesse als Drogen
Unser Gehirn schüttet Dopamin aus – das „Glückshormon“ – wenn wir Anerkennung erhalten. Doch ähnlich wie bei einer Droge gewöhnt sich unser System daran und verlangt nach immer mehr, um dasselbe Hochgefühl zu erreichen. Diese Abhängigkeit von äußerer Bestätigung führt uns immer weiter weg von uns selbst. Wir verlieren den Kontakt zu unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen.
Der Weg zur Selbstanerkennung: Warum es so wichtig ist, die Verantwortung zu übernehmen
Deine Verantwortung für mehr Fülle
Die Wahrheit ist: Niemand außer uns selbst kann uns den Wert geben, den wir uns wünschen. Es liegt in unserer Verantwortung, diesen inneren Mangel zu füllen und uns selbst die Anerkennung zu schenken, die wir so verzweifelt im Außen suchen.
Doch wie gelingt dieser Schritt? Es geht darum, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und den Blick nach innen zu richten.
Schritte, die dir helfen können, den Weg zu dir selbst zu finden:
- Selbstreflexion und Klarheit schaffen: Finde heraus, wer du wirklich bist, indem du dir folgende Fragen stellst: Welche Menschen haben dich am meisten geprägt? Welche Erlebnisse in deinem Leben waren besonders entscheidend für deine Entwicklung? Diese Reflexion gibt dir Klarheit darüber, welche Glaubenssätze und Verhaltensmuster du aus deiner Vergangenheit übernommen hast.
- Falsche Glaubenssätze erkennen: Viele der Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens annehmen, stammen von anderen – von der Familie, von Freunden oder von der Gesellschaft. Frage dich: Welche dieser Glaubenssätze entsprechen wirklich deiner Wahrheit? Welche Erwartungen und Werte hast du nur übernommen, ohne sie zu hinterfragen?
- Werte und Ziele neu definieren: Frage dich: Was ist mir wirklich wichtig? Was sind meine wahren Wünsche und Ziele, unabhängig davon, was andere von mir erwarten? Diese Fragen können dir helfen, deine beruflichen und persönlichen Entscheidungen neu zu bewerten und den Mut zu finden, deine eigene Wahrheit zu leben.
Übungen zur Selbstanerkennung: Schritt für Schritt zum eigenen Wert
Selbstliebe und Selbstanerkennung sind keine einmaligen Erfolge, sondern tägliche Praktiken. Es ist wie einen Muskel zu trainieren. Dafür braucht es Motivation, etwas Struktur und auch liebevolle Disziplin.
Tipps, die dir helfen, deinen Wert in dir selbst zu finden
- Übernehme Verantwortung für deine Handlungen Beobachte, wie oft du Dinge tust oder sagst, um die Anerkennung anderer zu gewinnen. Wenn du merkst, dass du wieder nach äußerer Bestätigung suchst, halte inne und frage dich: Will ich das wirklich? Möchte ich diesen Weg gehen, oder tue ich es nur, um anderen zu gefallen?
- Feiere deine kleinen Erfolge Nimm dir jeden Tag Zeit, um dir selbst Anerkennung zu schenken. Schreibe dir auf, was dir an diesem Tag gelungen ist – egal, wie klein die Erfolge auch erscheinen mögen. Hast du eine gesunde Mahlzeit gegessen? Hast du eine Verabredung abgesagt, weil du Zeit für dich selbst brauchtest? Diese kleinen Momente der Selbstfürsorge sind entscheidend für dein Wohlbefinden.
- Übe dich in Selbstliebe Mach dir jeden Tag ein Kompliment. Am Anfang mag es sich komisch anfühlen, aber je öfter du es tust, desto mehr wirst du in der Lage sein, deinen eigenen Wert zu erkennen. Eines Tages wirst du in den Spiegel schauen und sagen: „Ich bin wertvoll, so wie ich bin.“
- Hole dir Unterstützung Manchmal ist es hilfreich, sich von jemandem begleiten zu lassen, der diesen Weg schon gegangen ist. Ein Coach, Mentor oder eine vertraute Person, der schon dort ist, wo du hinmöchtest, kann dir dabei helfen, deine inneren Blockaden zu überwinden und dich auf deinem Weg zur Selbstanerkennung zu unterstützen.
Wie Meditation und Achtsamkeit dir helfen können
Eine weitere wichtige Praxis, um innere Anerkennung zu finden, ist Achtsamkeit. Durch Meditation lernst du, den Moment zu erleben, ohne ständig nach außen zu schauen. Es geht darum, deinen Geist zu beruhigen und dich selbst zu spüren. Meditation hilft dir, deine Gedanken zu beobachten und den ständigen Vergleich mit anderen loszulassen. Auch da helfe ich dir gerne dabei in die Praxis zu kommen. Es gibt viele unterschiedliche Arten der Meditation und es macht Freude sie auszuprobieren 😊
Fazit: Selbstanerkennung ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben
Der Weg zur Selbstanerkennung ist meines Erachtens entscheidend, um ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen. Die meisten Menschen suchen die Anerkennung im Außen, doch wahre Erfüllung entsteht nur, wenn ehrlich lernst dich selbst zu schätzen. Sobald du deinen eigenen Wert erkannt hast, wirst du keine Bestätigung von anderen mehr brauchen. Du wirst in der Lage sein, ein Leben zu kreieren, das dir Freude und Sinn schenkt – sowohl beruflich als auch privat.
Den ersten Schritt kannst du jetzt tun: Überlege dir, in welchem Bereich deines Lebens du besonders nach Anerkennung suchst und beginne damit, dir diese Bestätigung selbst zu schenken. Es ist der Weg zu wahrer Freiheit und innerem Frieden.
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